Bitcoin und Steuern – ein Thema, das viele Investor:innen beschäftigt. Doch keine Sorge, Blockpit klärt auf! In diesem Guide erfährst du, wie Bitcoin in Deutschland versteuert wird, welche steuerlichen Vorteile es gibt und wie du deine Steuerlast durch clevere Strategien wie Tax Loss Harvesting optimieren kannst.
Wie werden Bitcoin-Gewinne besteuert?
In Deutschland werden Bitcoin-Gewinne als private Veräußerungsgeschäfte gemäß § 23 EStG behandelt. Das bedeutet, dass Gewinne aus dem Verkauf von Bitcoin unter den persönlichen Einkommensteuersatz fallen, der zwischen 0 % und 45 % liegt – je nach deinem Gesamteinkommen.
Steuerfrei dank Haltefrist
Das Gute: Wenn du deine Bitcoin länger als ein Jahr hältst, sind die Gewinne steuerfrei. Diese Regelung macht Bitcoin besonders attraktiv für langfristige Anleger:innen. Die einjährige Haltefrist beginnt einen Tag nach dem Kauf und endet genau nach 365 Tagen.
Freigrenze für Bitcoin-Gewinne
Zusätzlich gibt es eine Freigrenze von €1.000 pro Jahr (ab Steuerjahr 2024). Liegen deine Gewinne unterhalb dieser Grenze, musst du keine Steuern zahlen. Aber Achtung: Beträgt dein Gewinn €1.000 oder mehr, wird der gesamte Gewinn steuerpflichtig. Für Gewinne aus dem Jahr 2023 gilt noch die alte Freigrenze von €600.
Wie werden Bitcoin-Verluste berücksichtigt?
Verluste aus dem Handel mit Bitcoin können genutzt werden, um deine Steuerlast zu senken. Diese Verluste dürfen jedoch nur mit Gewinnen aus anderen privaten Veräußerungsgeschäften verrechnet werden, wie z. B.:
- Gewinne aus dem Verkauf anderer Kryptowährungen
- Gewinne aus dem Verkauf von Edelmetallen wie Gold oder Silber
- Gewinne aus Immobilienverkäufen (innerhalb der zehnjährigen Spekulationsfrist)
- Gewinne aus dem Verkauf von Kunstwerken oder Sammlerstücken
Wichtig: Verluste, die nicht innerhalb eines Jahres mit Gewinnen verrechnet werden können, gehen nicht verloren. Sie können unbegrenzt in zukünftige Steuerjahre vorgetragen werden.
Gewinnermittlung: Wie berechnest du deine Bitcoin-Steuern?
Um deine Bitcoin-Gewinne zu berechnen, ziehst du die Anschaffungskosten sowie die Transaktionsgebühren vom Verkaufspreis ab. Dabei ist es wichtig, die richtige Bewertungsmethode zu verwenden:
- FiFo-Methode (First in, First out): Die zuerst gekauften Bitcoin gelten als zuerst verkauft. Das Finanzamt schreibt diese Methode vor.
- LiFo-Methode (Last in, First out): Hier werden die zuletzt gekauften Bitcoin als zuerst verkauft betrachtet. Diese Methode ist jedoch nicht offiziell anerkannt.
Besondere Regeln für Bitcoin-Mining
Wenn du Bitcoin-Mining betreibst, unterscheidet das Finanzamt zwischen privatem und gewerblichem Mining:
- Privates Mining: Der Wert der geminten Bitcoin wird zum Zeitpunkt des Erhalts als Einkommen versteuert. Gewinne aus dem Verkauf sind steuerfrei, wenn die einjährige Haltefrist überschritten wird.
- Gewerbliches Mining: Einnahmen gelten als Dienstleistungen und unterliegen der Gewerbe- und Umsatzsteuer. Eine steuerfreie Veräußerung nach der Haltefrist ist hier nicht möglich.
Weiß das Finanzamt, dass du Bitcoin hältst?
Das Finanzamt wird zunehmend aktiver bei der Überwachung von Kryptowährungstransaktionen. Dank internationaler Regulierungen wie dem Crypto Asset Reporting Framework (CARF) und DAC8 erhalten Steuerbehörden direkten Zugriff auf Informationen von Kryptobörsen und Banken. Das bedeutet: Vergiss nicht, deine Gewinne und Verluste in der Steuererklärung (Anlage SO) anzugeben!
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