Erstmals in der Geschichte überschreiten die Bitcoin-Bestände von Unternehmen die Marke von einer Million Coins. Damit halten Firmen weltweit rund fünf Prozent des gesamten Bitcoin-Angebots, was einem Gegenwert von mehr als 111 Milliarden US-Dollar entspricht. Dieser Meilenstein unterstreicht, wie stark die Adoption von Bitcoin durch Unternehmen in den vergangenen Jahren zugenommen hat.
Allen voran dominiert weiterhin Strategy Inc. (ehemals MicroStrategy), das unter der Leitung von Michael Saylor seit 2020 konsequent auf eine Bitcoin-Treasury-Strategie setzt. Mit über 636.000 BTC hält das Unternehmen mehr als die Hälfte aller firmeneigenen Bestände. Dahinter folgen MARA Holdings mit knapp 52.500 Bitcoin sowie XXI (Twenty One Capital), das innerhalb kurzer Zeit auf 43.500 Coins gekommen ist. Auch die Bitcoin Standard Treasury Company mit rund 30.000 BTC sowie Player wie Bullish, Metaplanet, Riot Platforms, Trump Media & Technology Group, CleanSpark und Coinbase gehören mittlerweile zu den größten Unternehmenshaltern.
Marktentwicklung
Die Folgen dieser Entwicklung für den Markt sind erheblich. Durch die aggressiven Käufe von Firmen und ETFs ist ein deutlicher Nachfrageschock entstanden, der maßgeblich zum jüngsten Allzeithoch von 124.450 US-Dollar beigetragen hat. Während in früheren Jahren vor allem Kritik an der Strategie laut wurde – insbesondere in Phasen, als der Bitcoin-Kurs bis auf 15.740 USD fiel und Miner ihre Bestände verkauften – zeigt sich heute, dass die langfristige Vision von Saylor und anderen Pionieren aufgegangen ist. Ihre Bestände haben sich nicht nur im Wert vervielfacht, sondern auch andere Unternehmen dazu inspiriert, ähnliche Wege zu gehen.
Neue Finanzierungsstrategien
Auffällig ist zudem, wie kreativ Firmen inzwischen ihre Finanzierungsstrategien gestalten. Häufig nutzen sie Aktienemissionen, Wandelanleihen oder sogar SPACs, um frisches Kapital einzusammeln und damit ihre Bitcoin-Bestände zu vergrößern. Teilweise wird Investoren sogar ein direkter Mehrwert in Form eines „Bitcoin-per-Share“-Ansatzes geboten. Besonders stark vertreten sind US-Unternehmen – aktuell mehr als 60 an der Zahl –, doch auch in Kanada, Großbritannien, Hongkong, Mexiko, Südafrika und Bahrain steigt das Interesse.
Fazit
Damit wird deutlich: Die Überschreitung der 1-Million-Bitcoin-Schwelle markiert einen Wendepunkt in der Unternehmenslandschaft. Bitcoin ist längst nicht mehr nur ein Spekulationsobjekt für Privatanleger, sondern etabliert sich als strategisches Reserve-Asset in den Bilanzen von Konzernen weltweit. Während Strategy die Führungsrolle behält, sorgen Newcomer wie MARA, XXI und Metaplanet für Dynamik und beschleunigen die zweite Welle institutioneller Adoption. Der Blick nach vorn zeigt, dass Bitcoin künftig noch stärker in Unternehmensportfolios verankert sein dürfte – als Wertspeicher, Inflationsschutz und Instrument für die finanzielle Unabhängigkeit von klassischen Währungen.