Kasachstan setzt auf Bitcoin und Krypto-Reserve

21bitcoin
September 10, 2025
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Kasachstan will sich an die Spitze des digitalen Wandels stellen. Präsident Kassym-Jomart Tokajew kündigte einen staatlichen Digitalfonds an, der Bitcoin und Kryptowährungen als nationale Reserve aufbauen soll. Parallel dazu soll mit Alatau City die erste voll digitalisierte Smart City Zentralasiens entstehen. Damit unterstreicht Kasachstan seine Ambitionen, ein Vorreiter für Krypto-Adoption, digitale Finanzsysteme und moderne Stadtentwicklung zu werden.

Bitcoin als Teil der Staatsreserven

Tokajew stellte in seiner Rede klar: Die Zukunft Kasachstans hängt auch von Bitcoin und Krypto ab. Der geplante „State Fund of Digital Assets“ soll ausgewählte Kryptowährungen als Reserve halten. Damit könnte Kasachstan Staaten wie Bhutan folgen, die bereits Teile ihrer Reserven in Bitcoin investiert haben.

Das Vorhaben ist mehr als symbolisch: Es signalisiert, dass Krypto nicht länger nur ein Nischenmarkt ist, sondern in nationale Finanzstrategien integriert werden kann. Laut Regierungsangaben soll der Fonds langfristig dazu beitragen, Kasachstan unabhängiger von klassischen Finanzmärkten zu machen.

Rasantes Wachstum der Krypto-Adoption

Die Nutzung von Bitcoin und Kryptowährungen nimmt in Kasachstan stark zu. Laut einem KPMG-Bericht hat sich die Zahl der Krypto-Besitzer zwischen 2022 und 2024 verdoppelt – von vier auf acht Prozent der Bevölkerung. Parallel dazu wuchs die Zahl der lizenzierten Unternehmen im Astana International Financial Centre, das 2024 allein 367.000 US-Dollar an Steuern durch Kryptolizenzen einbrachte.

Auch das Bitcoin-Mining bleibt ein wichtiger Faktor. Obwohl Teile der Branche unreguliert sind, generierte Mining-Aktivität über zehn Millionen Dollar im Jahr 2024. Kasachstan zählt damit nach den USA und China zu den wichtigsten Standorten für Mining-Kapazitäten.

Chancen und Risiken für Kasachstan

Eine staatliche Bitcoin-Reserve könnte die geopolitische Position Kasachstans stärken. Gleichzeitig betonte Tokajew die Risiken: Schwankungen an den Märkten könnten auch nationale Reserven unter Druck setzen. Zudem wächst die Gefahr von Cyberkriminalität. Kasachstan plant deshalb neue Anti-Fraud-Maßnahmen, biometrische Systeme und strengere Bankenregeln.

Internationale Beobachter sehen in den Plänen Kasachstans ein starkes Signal. Vor allem, da die USA, aber auch Länder wie El Salvador oder Bhutan ähnliche Diskussionen führen. Damit rückt Zentralasien stärker ins Rampenlicht globaler Finanzpolitik.

Kasachstans digitale Vorzeigestadt

Neben dem Bitcoin-Fonds präsentierte Tokajew die Pläne für Alatau City – eine futuristische Smart City nahe Almaty. Mit einem Investitionsvolumen von 7,2 Milliarden US-Dollar soll sie als digitale Modellstadt für bis zu zwei Millionen Einwohner entstehen.

Geplant sind vollständig vernetzte Infrastrukturen: Von digitaler Verwaltung über Bildung und Logistik bis hin zu Bitcoin-Zahlungen im Alltag. Damit will Kasachstan zeigen, dass Smart Cities nicht nur Zukunftsvisionen sind, sondern realer Bestandteil einer digitalen Gesellschaft werden können.

Internationale Bedeutung der Pläne

Die Strategie Tokajews geht weit über die Landesgrenzen hinaus. Wenn Kasachstan Bitcoin und Krypto als staatliche Reserve integriert, könnte dies Investoren weltweit anziehen. Zentralasien, bisher vor allem bekannt für Rohstoffe, könnte sich so als digitales Finanzzentrum etablieren.

Auch Nachbarländer beobachten die Entwicklung genau: Kirgisistan erwägt ebenfalls eine staatliche Bitcoin-Reserve. Damit entsteht ein regionaler Wettbewerb um die Vorreiterrolle im digitalen Finanzwesen.

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