Der Strom wird für das sogenannte Bitcoin-Mining verwendet. Diesen Prozess kannst du dir wie eine Lotterie vorstellen, bei der Bitcoin-Miner aus der ganzen Welt versuchen einen korrekten Hash zu finden. In unserem Vergleich ist der Hash wie ein digitales Gewinnlos. Der Miner, der einen gültigen Hash findet, darf den nächsten Block in die Bitcoin-Blockchain schreiben und erhält dafür Bitcoin als Belohnung.
Je mehr Versuche (Hashes) unternommen werden, desto höher ist die Chance auf den Gewinn (die Blockbelohnung).
So agieren Bitcoin-Miner
Miner nutzen die SHA-256 Hashing-Methode, um gültige Hashes zu generieren. Der Prozess ist rechenintensiv und energieaufwändig, was die Erzeugung von Bitcoin anspruchsvoll macht. Findet ein Miner einen korrekten Hash, wird er für seine Mühen belohnt und erhält aktuell 6,25 Bitcoin sowie die Transaktionsgebühren aller Transaktionen, die er in den neuen Bitcoin-Block schreibt.
Die Blockgröße und somit auch die Anzahl der Transaktionen pro Block ist begrenzt. Aus diesem Grund bevorzugen Miner bei der Auswahl der Transaktionen diejenigen mit höheren Gebühren. Wenn sie Transaktionen mit den höchsten Gebühren auswählen, steigern sie ihre Einnahmen, wenn sie erfolgreich einen Block finden.
Wenn viele Personen gleichzeitig Bitcoin-Transaktionen senden wollen, steigt die Transaktionsgebühr, da es immer einen Wettbewerb um begrenzten Blockspeicherplatz gibt.
Die Schwierigkeitsanpassung
Bereits im Code der ersten Bitcoin Version wurde festgelegt, dass die Blockzeit d.h. die Zeit, die zwischen zwei Bitcoin-Blöcken vergeht, im Durchschnitt bei 10 Minuten liegen soll. Nehmen nun mehr Bitcoin-Miner an der “digitalen Verlosung” teil, so erhöht sich auch die Chance, dass ein Block gefunden wird. Das heißt, je mehr sich an der Suche nach Blöcken beteiligen, umso kürzer wird die Blockzeit.
Um sicherzustellen, dass die Blockzeit sich auch langfristig bei ca. 10 Minuten einpendelt, findet eine regelmäßige Anpassung im Netzwerk statt: Die Mining-Schwierigkeit wird alle 2016 Blöcke (ca. alle 2 Wochen) angepasst: Wenn die Blockzeit in den vergangenen 2016 Blöcken unter 10 Minuten lag, wird es schwieriger, einen Block zu finden, wenn sie im Durchschnitt über 10 Minuten lag, wird der Prozess für die Miner vereinfacht.
Eine weitere Anpassung, die fest im Bitcoin-Code verankert ist, ist die Anpassung der Belohnung für das Hinzufügen eines neuen Blocks etwa alle vier Jahre. Bei dem sogenannten „Halving“ halbiert sich die Block Belohnung. Mitte April 2024 wird diese Belohnung von 6,25 BTC auf 3,125 BTC halbiert. Die Inflationsrate von Bitcoin nimmt dadurch langfristig etwa alle vier Jahre ab. Bereits nach dem Halving im Jahr 2024 wird Bitcoin zum härtesten Geld, dass die Menschheit derzeit kennt.
Stromverbrauch und Bitcoins Netzwerksicherheit
Die Bedeutung des Minings beschränkt sich nicht nur auf die Erzeugung neuer Bitcoin. Eine hohe Anzahl aktiver Miner führt zu einer enormen Gesamtrechenleistung, was das Netzwerk sicherer und dezentralisierter macht. Der konstante Anstieg der Mining-Difficulty zeigt, dass Bitcoin seit vielen Jahren immer sicherer und schwerer zu attackieren wird.
Um das System erfolgreich anzugreifen, müsste ein Angreifer mehr als die Hälfte der gesamten Rechenleistung kontrollieren. Diese Herausforderung wird mit zunehmender Verteilung der Mining-Aktivitäten immer schwieriger.
Wenn du mehr über das Bitcoin-Mining erfahren möchtest, haben wir gute Nachrichten für dich. Bitcoin-Mining steht nicht nur professionellen Minern mit spezieller Hardware offen. Mit einem sogenannten Nerdminer kann jeder von zu Hause aus am Mining-Prozess teilnehmen und Bitcoin besser verstehen. Dafür ist es nicht erforderlich, über tieferes technisches Wissen oder Vorerfahrung zu verfügen.