Digitaler Euro – Fortschritt oder Kontrollinstrument?

21bitcoin
21bitcoin
7.11.24
2
Min. Lesezeit
Teile diesen Artikel
Digitaler Euro

In der neuesten Folge unseres 21bitcoin Podcasts hatten wir Harald Betz, den Autor des Bitcoin-Thrillers Mieses Geld, zu Gast. Wir diskutierten nicht nur seine Bitcoin-Reise, sondern auch das spannende und zugleich polarisierende Thema des digitalen Euros und digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs). Harald gab einen tiefen Einblick in die Entwicklung des digitalen Euros und seine potenziellen Auswirkungen auf die Gesellschaft und das Finanzsystem.

Die Ziele und Funktionen des digitalen Euros

Der digitale Euro soll als Ergänzung zum Bargeld dienen und digitale Zahlungen sicherer und effizienter machen. Doch die digitale Zentralbankwährung wird nicht allein aus wirtschaftlichen Gründen eingeführt. Die EZB argumentiert, dass ein staatlich kontrolliertes digitales Zahlungsmittel notwendig sei, um die Abhängigkeit von privatwirtschaftlichen Zahlungsdienstleistern zu verringern und die Verschuldungsrate der Bevölkerung zu senken.

Warum viele Menschen dem digitalen Euro kritisch gegenüberstehen

Viele Bitcoin-Enthusiasten, darunter Harald Betz, äußern Bedenken, dass der digitale Euro als Kontrollinstrument eingesetzt werden könnte. Die Zentralisierung der Zahlungsinfrastruktur könnte das Risiko für staatliche Eingriffe in den Finanzmarkt und die Privatsphäre der Bürger erhöhen. Harald machte darauf aufmerksam, dass der EZB die Möglichkeit hätte, Zahlungen zu zensieren und bestimmte Transaktionen einzuschränken.

Ein Beispiel hierfür könnte eine staatliche Regulierung der Nutzung von Bitcoin sein. Theoretisch könnten Zentralbanken verhindern, dass der digitale Euro für den Kauf von Kryptowährungen genutzt wird, indem sie Überweisungen an Kryptobörsen sperren. Die Einführung des digitalen Euros könnte somit auch eine strategische Entscheidung sein, Bitcoin in den Schatten zu stellen und gleichzeitig das Vertrauen in staatlich kontrollierte digitale Währungen zu stärken.

Eine Alternative: Europäische Zahlungsinitiative (EPI)

Während die EZB den digitalen Euro entwickelt, arbeiten europäische Banken an einer parallelen Lösung: der European Payment Initiative (EPI). Das Projekt soll ein privatwirtschaftlich betriebenes Zahlungssystem innerhalb der Eurozone schaffen und die Abhängigkeit von amerikanischen Zahlungsdienstleistern wie Visa und Mastercard verringern. Diese privatwirtschaftliche Alternative könnte den Einfluss des digitalen Euros auf den Markt begrenzen und einen gewissen Wettbewerb sicherstellen.

Fazit: Bitcoin als Alternative

Viele Bitcoin-Befürworter sehen den digitalen Euro als eine weitere Maßnahme, die persönliche Freiheit und Finanzautonomie der Bürger zu beschneiden. Bitcoin könnte eine wichtige Alternative bleiben, die ein dezentrales und zensurresistentes Zahlungssystem bietet.

Hier geht's zur Podcastfolge.